Donnerstag, 15. Dezember 2011

Die sogenannte "geschlechtliche Verirrung" in der Bibel

Es ist zu finden unter 3. Mose 18, Vers 22.

Und, es kommt darauf an, zu welchen Bibelausgaben man Zugriff hat. Da unterscheiden sich die Textstellen durchaus von den heutigen, die zurechtgemacht sind.

In den alten Bibeln, wie auch in der Lutherbibel bezieht sich das "Homo-Verbot" auf Knaben.

Wenn ich nun noch einige Verbote dazu nehme, die durchaus sinnvoll sind, auch heute noch - überwiegen jene, die sich gegen alles richtet, was sich nicht selber wehren konnte: Kinder, Tiere,versklavte Frauen...

Dies ist nur eine grobe Betrachtung, für eine feinere fehlt mir im Moment die Zeit. Allerdings ist mir aufgefallen, dass das Verkehren mit den Knaben ja sehr beliebt war und ist. Gerade die Kirchen-Skandale der letzten Zeit haben das wieder belegt.

Dienstbeflissen und scheinheilig wurde also die Bibel auch in diesem Bereich zurecht geschrieben. Später war ja nur noch allgemein von Männern die Rede, mit denen Verkehr ein Greuel sei. Das ist Unfug, denn das sind erwachsene Leute, die sich durchaus selber wehren können dagegen, wenn es ihnen nicht passt - und, die dazu fähig sind, sich selber zu entscheiden, mit wem was geschehen soll.

Um es flockiger auszudrücken: Um das Kinder poppen irgendwie zu retten, wurde die Bibel umgeschrieben.

Und jede neuere Übersetzung kaut das nun wieder, sodass die Atheisten und Homosexuellen dagegen Sturm laufen. Dabei ist das Ganze durchaus Absicht - zu Gunsten der Kirchenmänner...

So kann es jedenfalls auch mal ausgelegt werden.

Montag, 12. Dezember 2011

"Online-Pferch mit Beschäftigungstherapie"

Unsere Jüngsten in der familiären und Freundes-Runde streiten sich gerade darüber - abgesehen von denen, die ihre Firma, oder sonstige Tätigkeiten publik machen wollen, ob es wirklich die neue vernetzte Freiheit ist, bei Google oder sonstwo dabei zu sein.
Dabei tat diem Jüngste eben den Ausspruch: "Das sind doch auch alles Online-Pferche mit Beschäftigungstherapie, in die man eingesperrt und darin kontrolliert wird."

Wenn Themen zu kritisch sind, nicht geschäfts- hobby- blödel- oder Mainstream-like, werden diese gnadenlos ignoriert - genau, wie in der Realität des wirklichen Lebens auch. Wenn zuviel der frustrierenden Wirklichkeit hereinzuschwappen droht in die Streams des fröhlichen Netzwerkes, wird auf Durchzug geschaltet, wie überall.
"Lass das Elend draussen, wir wollen entspannen."

Und genau das ist der Pferch, den unsere Jüngste meint - mit weitem Ausmass und doch begrenzt.
Ob das irgendwie Sinn macht? Darüber muss ich erst noch nachdenken.

Gott und das Klima --- Null Bock, no Future?


--- denn die Menschen tun es ja fast nicht mehr.
Wie die Geschichten der Bibel schildern, war die Erde und alles was sich auf ihr befand, etwas Gutes. Die Geschöpfe sollten für ihren Erhalt sorgen, und ansonsten dieses Geschenk an das Leben feiern, sich daran erfreuen, und ihre Künste entwickeln. Aber, was taten sie?

Sie hatten nichts Besseres zu tun, als alles zu plündern, aufzuteilen an die, welche sowieso am meisten ergattert und ergaunert hatten. Dann belegten sie die erschaffenen Lieder und Melodien mit Zwängen und Abgaben, und vieles Andere auch. Das Essen, das der Mensch braucht, musste zweimal verdient werden, und reichte dann auch nicht mehr für jeden Menschen um satt zu werden.
Sie treiben Schindluder untereinander, damit einige Wenige alles haben.

Über mich und einige Propheten haben die Menschen dicke Bücher geschrieben, aus deren Inhalt sie allerlei Gemeinschaften und Regeln herausdestilliert haben für ihr Leben. Es funktioniert trotzdem nicht, weil sie ihre Irrtümer nicht einsehen wollen.

Nein, ich bin nichts Greifbares, das zwischen Buchdeckel und Kirchenmauern gesperrt werden kann. Denn, ich bin Kreativität und Lebendigkeit - und am Ende eines Lebens bin ich das Sterben und der Tod - und das Wiedererschaffen.
Ich bin nichts Geschautes, sondern wie das Sehen selber...
Ich bin nicht das Gehörte, sondern wie das Hören...
Ich bin nicht gezähmt oder wild, sondern dazwischen und dahinter...
Ich bin nicht das Lied, oder die Melodie, sondern das Singen und Klingen an sich...

Aber, nichts haben die Menschen verstanden, und darum will ich nun selber singen und tanzen...



Freitag, 9. Dezember 2011

Ghostbusters gesucht...

Also, eine von uns beiden lebt ja dauernd in dieser frommen Kleinstadt. Genau da suchen wir Ghostbusters für eine Bekannte.
Sie ist ein wenig geistig behindert, aber nicht sehr. Viel mehr wird sie von anderen behindert, die böse Spiele mit ihr treiben. Und das sind ausgerechnet die angesehenen Leute der frommen pietistisch geprägten Landschaft um sie herum.

Sie hat einen inzwischen erwachsenen, unehelich geborenen Sohn. Das ist ihre Sünde, und weil sie mit einer von uns und deren Mann befreundet ist - die sind für die anderen nicht "fromm" genug. Aber, sie stehen dazu.
Ja, und sie wohnt in einem Haus, in dem sich noch eine Wohnung befindet, aber diese Wohnung steht schon lange leer. Und da ist immer mal wer heimlich drin, spielt laute Musik, und macht eben auch sonst Geräusche wie sie eben in einer bewohnten  Wohnung vorkommen.
Da diese besagte Frau alleine lebt, würde sie schon gerne wissen, wer sich da in der Einsamkeit in der anderen Wohnung so herumtreibt. Aber, sie bekommt keine vernünftige Antwort darauf. Stattdessen wollen die frommen Leute der Umgebung in dieser Wohnung eventuell beten - um die bösen Geister zu vertreiben. Und, sie stehen auf so eine Art Exorzismus, schliesslich geht es ja um Vertreibung von Geistern... Also, muss auch mit unserer Freundin fleissig gebetet werden, damit die sündigen Geister aus ihr fliehen.
Den erwachsenen Sohn  von ihr haben sie wohl früher etwas zuviel exorziert, der ist inzwischen psychisch fertig.

Sie sollte in die Gemeinde kommen, um dort aufgehoben zu sein, wie die anderen sagten. Als sie dort hingegangen war, wurde sie auf die hintersten Stühle verwiesen, denn - eine Mutter, die keinen Vater zu ihrem Kind (wie gesagt, erwachsener Sohn - 27 Jahre alt) aufzuweisen hat, darf nicht bei den anderen sitzen.

Die Kinder der "Frommen" warfen ihr Steine nach, und beschimpften sie - wegen des Vorfalles vor 27 Jahren...
Am Sonntag sitzen sie in der Kirche, und beten zu Jesus, der etwas ganz Anderes zu solchen Angelegenheiten gesagt hatte.

Manchmal hält sie es einfach nicht mehr aus und kommt dann eben zu uns für eine Weile. Da sie nicht reich ist, und die Wohnung dort eben günstig, kann sie nicht so einfach umziehen.
Dazu kommt, dass sie auch für die Verwandtschaft und für die alte kranke Mutter nie mehr war, als das Dienstmädchen - nach dem dauernd gerufen wird, da sie nun mal da ist,- das zu springen hat.

Also, wo sind die Ghostbusters für die wirklichen fiesen Geister - für den Spuk, den man ihr weismachen will?

Da meldet sich keiner, wer will sich schon mit frommen Leuten anlegen.

Nein, sie glaubt nicht an den Spuk, den sie ihr einreden wollen - und in die Kirche geht sie auch nicht mehr. "Dort ist kein Gott! Nur Leute sind da, die Dich demütigen, wenn Du ihren Vorstellungen nicht entsprichst", sagte sie.

Das ist hinter der Idylle der Gegend, wenn man den  Mut hat, sich die Schicksale anzusehen, anzuhören, und dahinter zu schauen.

Montag, 31. Oktober 2011

Ein virtuelles Gespräch mit einem Pfarrer zum Thema Gaddafi

Vor einiger Zeit, im Zusammenhang mit dem Tod Gaddafis in Libyen, hat ein Pfarrer aus Berlin bei seinem Kollegen einen Kommentar gepostet, auf den ich ausführlich geantwortet habe. Da die Diskussion um das Töten nicht nur einmal stattfindet - sondern, gerade heute, ein Dauerthema sein müsste, poste ich die beiden Teile hier auch:

Ich denke nicht, dass der Herr Pfarrer etwas dagegen hat, wenn sein Name hier offen ist, denn er steht ja tapfer zu seinen Aussagen:

Veit Hoffmann - Lieber Bernd, Gaddafis Tod ist ok. Finde ich. Unsereiner mag vielleicht "eine Leiche" im Keller haben. Er hatte einen ganzen Friedhof! Ein Prozess? Um Gottes Willen! Er hätte SEINEN Auftritt gehabt und die Kumpanei mit westlichen Größen hätte nicht ausgespart werden können. Libyen, das im Treibsand des Umsturzes versunken ist hat Probleme genug. Libyen ist unter Druck. Bald beginnen die Vergleiche zwischen Einst und Jetzt. Ein lebender Gaddafi stört nur!

21.10.2011
Inge G. Jurk-Prommersberger - Es ist für mich immer wieder erstaunlich, was Pfarrer des sogenannten Christentums so von sich geben...
Zu den Leichen im Keller wäre zu sagen, dass wir in Afghanistan auch einige haben - also, nicht nur eine.
Was in allen Kriegen immer ganz zuerst gemeuchelt wird, ist die Wahrheit - auf beiden Seiten.
+Veit Hoffmann "Ein lebender Gaddafi stört nur".
Dazu muss ich vorausschicken, dass ich Gaddafi keineswegs mit Jesus vergleichen will - jeder war eine Persönlichkeit für sich, und gänzlich unterschiedlich.
Aber, was hätte Jesus zu allem gesagt? Was hätte der dazu gesagt, dass eines Menschen Tod für gut befunden wird, weil er "nur" stören würde?
Und, wer war Jesus? Einer der Angepassten und Befürworter, oder der "Eckstein", der Stein des Anstosses, also, jemand der stört?
Wäre es also zu begrüssen, wenn Jesus heute leben würde - stellen wir uns das einfach mal vor - und an den Brennpunkten umher ziehen würde, um Frieden zu predigen - um zu predigen, dass alles abzugeben wäre, was man hat,- dass er auch wieder den Häschern in die Hände fallen würde, und umgebracht würde, ein weiteres Mal wie sowieso viele befürchten, die darüber nachdenken? Das drängt sich doch auf, wenn die Abläufe heutiger Zeiten - und die Kommentare dazu - die Bemerkungen der "christlichen Regierenden", und vieler mehr beachtet werden.
Aber, alle diese nennen sich Christen, - im Namen des Herrn,- wessen? Und, er hat es so gewollt, sonst hätte er es nicht zugelassen? Was kann er denn noch "zulassen"? Des Menschen Hybris schlägt das, was wir Gott nennen und ihm alles zuschreiben, um Längen.
Ist doch schön, dass wir einen Gott haben, dem dann alles in die Schuhe geschoben werden kann - auch die Lästigkeit und das Stören mancher Menschen und deren Tod. ER hat es ja zugelassen, das Leben geht irgendwie weiter - toll.
Ja, ich weiss, das wurde mir von Predigern selber bestätigt, dass man angeblich mit der Bergpredigt nicht regieren kann - und das mit den zehn Geboten ist auch so eine Sache...

Nun könnte man nüchtern einwenden, dass die Kirchen keine Chance hätten, so auf dem Level von Original-Jesus. Warum - bei der teuflischen Versuchung - lässt man es dann nicht ganz mit der Institutionalisierung von etwas, das nicht durchgehalten wird? Wo ist denn bei den Christen - im sogenannten Leitbild - ausser schönen Worten, das Gespiegelte der Liebe, des Mitfühlens, der Feindesliebe, der Menschlichkeit...?
"Du sollst nicht töten!" - das ist neben einigen anderen der Gebote ja schon zu einem fast indiskutablen, schlechten Witz verkommen - besonders im Zusammenhang dessen, was die NATO unter dem "Erwachsen-werden" Deutschlands versteht - wozu ja das Töten gehören soll. Nun kann so ein Pfarrer sagen: Was habe ich damit zu tun?
Viel - denn, Du siehst wie getötet wird - Du findest es in Einzelfällen gut,- zum Mindesten nicht sonderlich bedauerlich,- Du kannst es nicht ändern... Und das genügt schon. Du tötest symbolisch mit, weil Du es so ein wenig befürwortest...
Alles was lebt... jaja, ich weiss - es gibt Widerlinge - und trotzdem.
Das Töten beginnt nicht erst im Positionieren der Waffen, beim Angriff, beim Auslösen eines Schusses - es beginnt lange schon vorher.
Töten beginnt da, wo beschlossen wird, dass ein anderer Mensch als des Lebens nicht wert eingestuft wird.
Andere töten mit, wenn sie diese Beschlüsse bestätigen.

So krass ist das nun mal, ob es uns passt, oder nicht - ob wir damit wieder mal als Gutmensch abgestempelt werden, oder nicht. So krass war Jesus - und darum stört auch er, heute wieder, wie eh und je.
Zu unbequem? Aha, und warum nennt man sich dann "Christ", oder Kirche Jesu, oder was auch immer, das sich auf ihn beruft?
Was würde er sagen?...
Mit welchem Recht masst sich der Mensch an, Herr über Leben und Tod sein zu wollen? Schon immer, mit aller Macht, nur um grösser sein zu wollen als das, was er Gott nennt?

Es gab eine Antwort auf meinen "Rant", allerdings nicht hier, auf offenem Posting, sondern eben bei Bernd Schade, was ich bedauerlich finde, - höflich ausgedrückt.

Hier also die Antwort und meine Gegenantwort:
Veit Hoffmann - @Inge Da hast du dich aber ganz schön in Rage geschrieben! Such doch einmal das Gespräch mit Folteropfern von solch selbstherrlichen Arschlöchern. Du würdest in deinem Elfenbeinturm erzittern. Ich bleibe dabei: Es ist gut, dass Gaddhafi tot ist! Gruss

17:59
Inge G. Jurk-Prommersberger - Ich habe die Frage nach dem Töten nicht nur auf Gaddafi bezogen, und das mit dem Foltern... Bist Du Dir ganz sicher, dass Christen das nicht tun?
"Mein ist die Rache!" spricht der Herr.
Und Du bist also dafür, als sogenannter Diener dieses Herrn, dass das geändert ist?
Hm...

Ja, und zu mir selber wäre zu sagen, dass ich nicht im Elfenbeinturm lebe - im Gegenteil. Und, Rage? Nein, aber ich habe noch ein wenig Feuer in mir ...

Dienstag, 28. Juni 2011

Nur Europa glaubt noch an die Klimarettung!

Nur Europa glaubt noch an die Klimarettung!

Leonardo Boff

Kritik am Papst "Es mangelt ihm an allem"

18.04.2010, 09:51
Interview: Sebastian Beck
Der Befreiungstheologe Leonardo Boff wurde einst durch seinen Streit mit Kardinal Ratzinger weltberühmt. Seit fünf Jahren nun ist Ratzinger Papst - und hat in Boffs Augen als Hirte der Katholiken völlig versagt. 

http://www.sueddeutsche.de/politik/kritik-am-papst-es-mangelt-ihm-an-allem-1.21345


http://de.wikipedia.org/wiki/Leonardo_Boff


Kapitalismus : Endphase ?


Leonardo Boff

Übersetzt von Michèle Mialane

Ich bin überzeugt, dass die derzeitige Krise des Kapitalismus nicht nur struktur- und konjunkturbedingt ist. Wir befinden uns in dessen Endphase. Die geradezu geniale Fähigkeit des Kapitalismus, sich immer und überall anpassen zu können, neigt sich ihrem Ende zu. Es ist mir klar, dass jene These wenige Verfechter hat. Jedoch habe ich zwei gute Gründe, sie zu verteidigen.

Der erste Grund: die Krise befindet sich in ihrer Endphase, weil wir alle, insbesondere aber der Kapitalismus, die Grenzen unserer Erde überschritten haben. Wir bewohnen unseren ganzen Planeten, plündern ihn aus, zerstören sein empfindliches Gleichgewicht und erschöpfen seine Ressourcen und Dienste, so sehr, dass wir nicht mehr ersetzen können, was wir uns angeeignet haben. Schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts schrieb Marx in prophetischer Weise, dass der Kapitalismus dazu neige, die Quelle seines Reichtums und seine produktive Grundlage zu zerstören - Natur und Arbeitskraft. Das erleben wir nun.

Die Natur unterliegt nämlich einem großen, nie da gewesenen Stress, zumindest im vergangenen Jahrhundert, wenn man von den 15 großen Phasen des Aussterbens absieht, die sie in 4 Milliarden Jahren durchgemacht hat. Die extremen Naturerscheinungen in allen Erdregionen, die zu einer globalen Klimaerwärmung tendieren, bekräftigen die Marxsche These. Wie kann sich der Kapitalismus ohne die Natur fortpflanzen? Wir stoßen an eine nicht überschreitbare Grenze.

Kapitalismus macht Arbeit prekär oder ganz überflüssig. Nun ist eine gewaltige Entwicklung ohne Arbeit möglich. Der vollautomatisierte und computergesteuerte Arbeitsapparat produziert mehr und besser, fast ohne Arbeit. Direkte Folge ist die strukturell bedingte Arbeitslosigkeit. Millionen Menschen werden nie zur Arbeitswelt gehören, nicht mal als Reserveheer. Zuerst war die Arbeit vom Kapital abhängig, nun ist sie entbehrlich geworden. In Spanien wird nun 20% der Gesamtbevölkerung und 40% der Jugend von der Arbeitslosigkeit betroffen, in Portugal jeweils 12% und 30%. Das heißt, nun kommt eine ernste soziale Krise, wie sie derzeit in Griechenland wütet. Die ganze Gesellschaft wird einem Wirtschaftssystem geopfert, das nicht auf Befriedigung menschlicher Bedürfnisse ausgerichtet ist, sondern auf die Rückzahlung der Schulden an das Finanzsystem und die Bankiers. Marx hatte Recht: die Ausbeutung der Arbeitskraft schafft keinen Reichtum mehr, sondern die Maschine.

Der zweite Grund hängt mit der humanitären Krise zusammen, die der Kapitalismus erzeugt. Früher wurde sie auf die Länder der Peripherie beschränkt; nun wird auch das Zentrum betroffen. Das wirtschaftliche Problem kann nicht durch den Abbau der Gesellschaft gelöst werden. Die Opfer der Krise , durch neue Kommunikationsmittel vernetzt, revoltieren und dadurch wird die bestehende Ordnung gefährdet. Immer mehr Menschen, insbesondere junge Leute, lehnen nun die perverse Logik der kapitalistischen Volkswirtschaft ab, die über die Finanzwelt die Nationen ihren Interessen und der Profitgier der spekulativen Gelder unterwirft, welche von einer Börse zur andern zirkulieren und Profite kassieren, aber nichts Anderes erzeugen, als immer mehr Geld für die Aktionäre.

Der Kapitalismus hat den Gift, der ihn töten kann, selber erschaffen: indem er von den ArbeiterInnen eine immer bessere technische Ausbildung forderte, damit sie einem beschleunigten Wachstum und einer stets steigenden Wettbewerbsfähigkeit gewachsen sein konnten, hat er unwillkürlich Menschen erschaffen, die denken können. Jene entdecken nun langsam, wie pervers ein System ist, das die Leute schindet im Namen einer rein materiellen Akkumulation, das sich als herzlos erweist, indem es immer mehr Effizienz fordert, mit der Folge, dass die ArbeiterInnen tief gestresst, ja sogar in die Verzweiflung, unter Umständen in den Selbstmord getrieben werden. Das erleben wir nun in mehreren Ländern, auch in Brasilien.

Die Strassen mehrere europäischer und arabischer Länder, die „Empörten“, die in Spanien und Griechenland massiv auf die Strasse gehen, sind Ausdruck einer Rebellion gegen das bestehende politische System, das im Dienste der Märkte und der kapitalistischen Akkumulationslogik steht. Die spanische Jugend ruft: “Wir haben mit keiner Krise, sondern mit Diebstahl zu tun!“ Die Diebe haben sich in Wall Street, im IWF und der Europäischen Zentralbank verschanzt: sie sind die Großpriester des globalisierten ausbeuterischen Kapitals.

Je tiefer die Krise wird, desto zahlreicher werden die Menschenscharen, die die extreme Ausbeutung ihres eigenen Lebens und des Lebens auf Erden überhaupt nicht mehr aushalten können. Und sie werden weiter rebellieren, gegen ein Wirtschaftsystem, das nicht an Altersschwäche, sondern am selbst erzeugten Gift und Widersprüchen dahinsiecht, und dabei die Mutter Erde geißelt und das Leben ihrer Töchter und Söhne verdüstert.


Danke Leonardo Boff
Quelle: http://leonardoboff.wordpress.com/2011/06/22/crise-terminal-do-capitalismo/
Erscheinungsdatum des Originalartikels: 22/06/2011
Artikel in Tlaxcala veröffentlicht: http://www.tlaxcala-int.org/article.asp?reference=5247

Freitag, 27. Mai 2011

Die Geschichte einer grossen Kirche...

...ob sie gross war im Geiste, lasse ich dahingestellt, aber sie ist gross in den Ausmassen.

Und nun kann sie gekauft werden...

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"Und nichts haben sie je verstanden. Sogar die Haare muss ich mir blond färben, damit sie mich nicht mit einem der Terroristen von bin Laden verwechseln.
Das Einzige, was für diese Leute alle zählt, ist Geld und Besitz, Geltung und Protz, und vor allem jene anderen bekämpfen, von denen sie meinen, dass diese böse sind. Allerdings legen sie selber fest, was als böse zu gelten hat. Es ist weder von einem Gott festgelegt, was sie bekämpfen, noch von sonst einer Instanz über ihnen - nur sie selber bestimmen, was zu gelten hat, und was nicht. Ihre Bauten dienen zumeist ihrer eigenen Erhebung, ihrem eigenen Dünkel, und sie merken es nicht einmal mehr."

Vielleicht würde Jesus so ungefähr reden, wenn er auf die Erde käme,- heute, unter den gegebenen Umständen. Ganz sicher wäre es nicht seine Welt, und er würde das, was sie alle treiben in seinem Namen einmal mehr nicht erkennen, als das, für was es ausgegeben wird.

Jedenfalls - Kirche zu verkaufen...

http://www.huffingtonpost.com/2011/05/27/crystal-cathedral-california-church_n_868136.html

Samstag, 7. Mai 2011

ad sinistram: Freude über die natürliche Endlichkeit

ad sinistram: Freude über die natürliche Endlichkeit

Das Lied vom Töten - der Klang der Grausamkeit - die Partitur der Barbarei...

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Und, es begab sich zu einer Zeit, dass die Musen verboten worden waren, weil die Herrschenden eine alte Partitur ausgruben, aus alten Truhen ihrer Gesinnung, aus den verborgenen Höhlen alter religiöser, missverstandener Regungen ihrer Seelen, aus den verrotteten Gräbern ewigen Machtgehabes.
Sie schworen wieder auf imperiales Eingreifen, auf Sippenhaft hinweg über alle Kontinente, auf Verfolgung ohne Achtung vor den Länder- und Völkergrenzen.
Sie redeten davon, dass der Friedensnobelpreis nun Kämpfen bedeutete, um jeden Preis, und dass der verachtenswerten Kreaturen genug auf der Welt wären...
Ausgenommen die Erhabenen selber, versteht sich.

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Sie hatten den Klang der Grausamkeit aller Zeiten in sich, wenn sie von ihrer Leitkultur des Christentums sprachen.Nur diese, und ihre - der Herrschenden Art - der Auslegung erklärten sie für die Richtige. Darin rotteten Gefangene in alter Art und Weise unter Folter, lebten wie geschundene Tiere, und siehe, sie befanden dies für gut.

Die Melodie, welche sie erzeugten, klang manchen gar schrecklich in den Ohren, aber das scherte sie nicht. Sie waren die Elite - die Besten der Besten die diese Welt je hervorgebracht hatte - die Erleuchteten unter den Verdunkelten und überzogen alle Welt mit ihrer Gewalt - mit ihren ferngesteuerten Todesmaschinen - mit Krieg.

Und siehe, das Lied das sie erzeugten erklang gar grausig, aber das störte sie nicht, sie fanden es wunderbar. Und so sangen sie immer lauter, verbreiteten es immer rascher und weitreichender, bis diese Erde auch im letzten Winkel davon erfasst wurde.

Sie erkannten nicht, wer alles schon zuvor dieses Lied gesungen hatte - und sie sahen nicht den Dirigenten, der sie unauffällig aber eindringlich leitete. Und so erklang der Chor - christlich geweiht und abgesegnet - immer eindringlicher - und jubilierte sein vernichtendes Hosianna:

                                                   Töten !

http://www.klaus-baum.info/2011/05/07/habe-soeben-den-anfang-der-monitor-sendung-vom-5-mai-2011-gesehen-es-geht-um-die-totung-bin-ladens/
http://www.focus.de/politik/ausland/osama-bin-laden/operation-geronimo-das-moegliche-szenario-der-bin-laden-toetung_aid_624899.html

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,761229,00.html


http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hWgUmoqEt6pSbX9_nFIhyIL4KLsg?docId=CNG.2c4c7237570748142e0ca166380e795b.761

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Sonntag, 1. Mai 2011

Frei-Blog: Hartz IV - sterbe langsam, solange du es noch kannst

Frei-Blog: Hartz IV - sterbe langsam, solange du es noch kannst

Provokation...?



...gegen die billigen Lippenbekenntnisse der Politik in ihren ganzen Widersprüchen:

Die EU ist auch nur ein Wirtschaftsverein - allerdings im grossten Stil - welche für ihren Erhalt das Antriebs- und Schmiermittel selber erzeugen muss - bzw. ausbeuten muss, um es zu erzeugen.

Für die Militär- und Polizeimaschinerie des Westens gilt das Gleiche.

Es sind nicht die Hungerleider dieser Welt, die Krieg mit uns angefangen haben - im Gegenteil. Wir haben darauf gewartet, und darauf hingearbeitet, dass sich Gelegenheiten bieten, um die wohlfeilsten und reichsten von ihnen zu überfallen und auszuplündern.

Wir helfen weder den entrechteten Todeskandidaten in Bahrein, noch rufen wir nach mehr Menschenrechten in den USA - das sind ja alles unsere engsten Freunde, egal wie sehr sie die Menschlichkeit mit Füssen treten. Vielleicht sind sie ja darin uns näher, als wir uns träumen können, in den schlimmsten Alpträumen dieser Zeiten.

Also, werden jene überfallen und deren Regenten ermordet, die uns nicht so nahe sind - die als irre bezeichnet werden - die wir gerne in unsere Irrenhäuser sperren und mit Ritalin vollpumpen würden, mindestens - wenn wir könnten wie wir wollten...
Es sind jene, die nicht unseren Masstäben entsprechen, die nicht so einfach kuschen und vor uns den Kotau machen wollen, die nicht immer so reden, wie wir das gerne hätten.

Und eben solche - wie einst Hussein, wie Gaddhafi - wurden immer nur vom Westen benutzt, wie dieser alle Menschen zumeist als Nutztiere erachtet, ausser den Reichen und Besonderen. Wir aber bezeichnen die - welche uns nicht immer genehm sind - als Irre, dabei sind diese darin auch nur die Gegenverkörperung unserer Zwänge, die Repräsentationen dessen, was wir nicht wagen und nicht sind - und letztendlich also dazu aufgebauscht, um für unsere Absichten als Sündenböcke zu dienen.

Unsere eigenen Unmenschlichkeiten beschönigen wir, und wollen sie belobhudelt wissen - als Leitkultur preisen wir unsere Lügen an. Die Widersprüche werden von jenen, die sie erzeugen und alle zwingen, darin zu leben, schon gar nicht mehr bemerkt. Das führt allerdings dazu, dass sie um so mehr auffallen.

„Wir zielen nicht auf Personen,“sagen sie, und das brauchen sie ja auch nicht zu tun. Diese werden ja mitgetroffen - als zynisch so bezeichnete "Kollateralschäden", die man nicht gewollt habe. Über die Absichten dahinter läßt sich wie immer trefflich streiten. Wie immer wurden irgendwelche Strukturen etabliert, Grenzen angeblich aufgestellt und eingehalten, auch wenn diese nur dazu dienen, das Zerstörerische und Mörderische dabei zu verhüllen.



So, wie auf dem Bild, sehen wir die so bezeichneten Tyrannen gerne: Als Fürsten der Hölle...

Deshalb darf es nicht sein, dass auf Vorschläge zum Waffenstillstand eingegangen wird, dass verhandelt wird - denn es darf nicht sein, dass "so einer" friedlicher ist, als wir - der Westen. Er hat der Teufel zu sein, das Böse schlechthin - die Verkörperung aller unserer abgespaltenen Untugenden, basta...

Liebe und Mitgefühl verhöhnen wir zunehmend - alles Weicheier, diese Betoner dieser Werte - das Miteinander schaffen wir ab - Menschenrechte zertreten wir - Recht auf Leben verleugnen wir... Doch, wir haben es schon weit gebracht dabei, indem wir den Arbeitslosen ihre Lebensgrundlage aberkennen - sie bestrafen dafür, dass sie noch am Leben sind, während sie dem Staat gerade nichts nützen. Doch gerade dieser Staat hat ja erst die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass diese Menschen als nutzlos gelten.

Alles an Hölle erschaffen wir auch selber. Wenn uns diese dann über dem Schädel zusammenschlägt, suchen wir nach Sündenböcken, nach anderen wertlos Gemachten, um diese als Ausrede dafür zu benutzen, damit wir uns nicht mit unseren eigenen Fehlern und den Folgen auseinander setzen müssen. Ausserdem suchen wir nach solchen, bei denen uns noch größtmöglicher Nutzen dabei beschert wird, falls wir den Clinch gewinnen. Aber, auch wenn wir nicht gewinnen lassen wir die anderen, die Opfer unserer Aktionen, verlieren. Für sie ist es nie mehr wie zuvor.

Unsere sogenannte christliche Leitkultur, auf die sich unsere Regierung so gerne beruft, beinhaltet aber universelle, umfassende Liebe - egal, wie ein Mensch ist. Es sollte keine Aussengrenzen der EU geben, ausserhalb derer die Menschen dem ersaufen preisgegeben werden. Verbannung, Ausgrenzung, Aussgestossene sollte es nicht geben - und doch tun wir so, als wäre alles dies genehm und alternativlos, weil die sogenannten Christen mit der Leitkultur des Christus nicht leben können.

Wir verbieten wieder - Bekleidung - wie lächerlich, Burkas - Äusserlichkeiten. Wir wollen nicht lernen unterschiedlich zu leben, damit wir das wahr werden lassen würden, was eben diese "Leitkultur", wenn sie ehrlich behandelt würde, abfordern würde. Der Krieg gegen Gaddhafi mutet unter anderem auch an, wie eine Art Exorzismus auf andere Art...


Dabei exorzieren wir das, was uns gleich ist - beide Religionen beten und segnen - beide rufen einen und den selben Gott an...

Aber, wir verteufeln das, was uns anders dünkt, und reden uns ein, dass da Teufeleien wären, und lagern damit unsere eigenen aus.

Man mag einwenden, dass die anderen das umgekehrt auch tun - aber, berechtigt uns das mit unserer "Leitkultur der christlichen Liebe" die anderen deshalb zu verurteilen? Müssten wir nicht Milde walten lassen gegenüber deren Verblendung? Wie weit also sind wir von der Wahrhaftigkeit der beschworenen Leitkultur entfernt?

Oder, wollen wir diese Leitkultur deshalb mit den jüdischen Elementen kurzschliessen, weil uns das alles bequemer machen würde mit den alttestamentarischen Inhalten von Rache - von Auge um Auge und Zahn und Zahn? Wollen wir die Leitkultur also tatsächlich darauf verkürzen? Die Frage ist dann allerdings, was uns noch unterscheiden würde von jenen Inhalten, die wir bei den anderen anprangern.

Wir sind es, die Lebensberechtigungen von Kleinlichkeiten und Auslegungen irgendwelcher Schriften abhängig machen. Menschen sind es, die damit Wege zueinander verbauen, damit sie ihre eigene Hölle den anderen aufbürden können - ihre Spielregeln und Fehler anderen überbraten. Wir tun so, als wären wir inmitten alleingültiger Gewissheiten geboren worden.

Dazu gehört, dass sich die Menschen eine Glaubensgruppe suchen, die möglichst zu ihrer Auffassung der Weltanschauung passt, und dann darauf pochen, dass sie die einzige Wahrheit gefunden haben, die es gibt. "Was ist Wahrheit?" fragte Pilatus, denn er war ja auch Kriegsherr und Politiker, solche Leute kennen sich damit sowieso nicht mehr aus. Und, wer felsenfest auf etwas pocht, hat es darum nicht unbedingt.

Der Mensch ist nun mal fehlbar, und hat darum keine absolute Wahrheit --- Punkt.

Darum ist das Leben ein Entlanghangeln an dem, was menschlich ist - was als Wahrheit möglich ist. Das berechtigt aber niemand, damit die eigenen Lügen zu kaschieren und die Fehlbarkeiten anderen aufzwingen zu wollen. Genau dies geht alle Beteiligten an, nicht nur eine Seite...

Davon wollen aber nicht alle etwas wissen - um genau zu sein, die Regierenden bleiben dabei, dass sich mit Versöhnung, Mitgefühl und Einfühlungsvermögen nicht regieren läßt. Deshalb ist die neueste Versöhnung auch unerwünscht:

http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-05/israel-steuern-palaestina

Die Widersprüche um das Vorgehen gegen Gaddhafi:


http://www.welt.de/politik/ausland/article13315081/Die-Nato-bombardiert-gezielt-Gaddafis-Palaeste.html

Donnerstag, 21. April 2011

Christen an der Macht - und das Gegenteil von "christlich" ist der Fall...



...oder doch christlich? Weil das, was christlich ist - als Leben - nicht mit dem übereinstimmt, was als christlich von anderen verstanden wird? Was aber ist das tatsächliche Selbstverständnis jener, die sich christlich nennen? Wurden sie gefragt? Oder haben nicht eher die anderen alle angenommen, dass sie das sind, was jener verkörperte, auf den sie sich berufen?

Jedenfalls ist genau dies heute nicht der Fall, dass das gelebt wird, was er sagte - dieser Jesus. Das ändert sich nicht dadurch, wenn die gesamte Sektiererei und der Götzendienst an Macht und Geld zur Leitkultur in seinem Namen erhoben werden soll. Das wird nicht anders, indem die sogennannten Reichen als Gesegnete ausgegeben werden, die Mächtigen als Leistungsträger, und indem gerade jene verfolgt werden, die Jesus als selig gepriesen hatte.

Das, was heute ofiziell als christlich ausgegeben wird ist genau das Gegenteil von jenem Leben, und jener Lehre, die Jesus verkündigt hatte. Sie sagen, dass nach seiner Bergpredigt keine Politik gemacht werden könne, dass es zu schwierig sei, nach seiner Lehre Weltpolitik zu machen. Wenn das für diese Leute so ist, dann ist es aber verkehrt, das Christliche im Parteinamen einzufügen und zu verewigen. Schon das ist eine Lüge, wie soll dann die Politik etwas anderes sein, als eben Lüge?

Gerade jene, die sich Christen schimpfen, massen sich an, über andere Religionen zu urteilen, owohl sie selber nur noch die Lüge kennen. Mitten in diese Lügen verstrickt nehmen sie sich heraus, sich selber als die wahren Humanisten zu verklären, andere Länder und Religionen zu massregeln, Kriege anzuzetteln um jenen ihre Menschlichkeit zu bringen, die weder wirklich noch wahrhaftig ist.

Gerade in ihrem Scheitern an der Lehre Jesus müßten sie sich erkennen, und den anderen Völkern, Menschen, Religionen, Ländern zubilligen, dass diese eben auch fehlbar sind - genauso, und nicht anders - wie sie selber. Doch wie schon im alten Testament der Bibel besagt ist, erkennen sie nur den Splitter im Auge der anderen, und nicht den Riesenbalken im eigenen...

In ihrer Verblendung behaupten sie, dass alle die Anderen, Fremden, Andersgläubigen, nicht so sind wie sie nach christlicher Vorstellung sein sollen, weil sie kein Gewissen hätten, und böse seien. Aber Gewissen hilft nicht, weder den Christen noch den anderen, denn auch dieses ist schon versaut unter der Knute der verbogenen Gesetze, die Christen aus der Lehre des Jesus gemacht haben. Diese merken nicht mehr, wie sehr sie alles zerrissen und verzerrt haben, und selber dazu beitragen, dass diese Welt so ist, wie sie diese vorzufinden meinen.


Um das zu ändern, müßten sie sich mit sich selber auseinander setzen, jenseits ihrer unermüdlichen Bestrebungen und Machtkämpfe, aber das tun sie nicht. Es ist ihnen zu schmerzhaft, und darum sagen sie dann, die Lehre des Jesus sei zu schwierig. Als Ausrede für ihren vermeintlichen Glauben - trotzdem - sagen sie, dass er ihnen ja vergeben habe.

Die Tugend verlangen sie allen anderen ab, nur nicht sich selber. Doch Glaube ist etwas anderes, als das gemeinhin darunter Verstandene. Glaube ist eigentlich die Absicht, die Möglichkeit wahrzunehmen das eigene Sein und Selbst auf Wahrhaftigkeit zu gründen, und ein Leben danach zu leben und zu schaffen. Was aber getan wird, ist genau das Gegenteil. Stattdessen wird bequemerweise immer wieder der blinde Gehorsam ausgegraben, und als Götze geradezu verehrt. Aus jedem Buchstaben ihrer Verordnungen und Gesetze trieft ihre Unaufrichtigkeit und Heuchelei.

Und wir anderen alle? Wir triefen mit, indem wir zusehen, spotten, aber weitermachen, und sie immer wieder wählen. Wir billigen dies alles, werden selber zu Mitläufern wieder und wieder, indem wir ihre Nützlichkeitsmoral nachbeten, und alles zum Objekt der Beliebigkeit machen, das nach dieser falschen Moral zu manipulieren ist.

Nein, wir wollen nicht fühlen müssen, und verbergen unsere Unmenschlichkeiten hinter der Angepasstheit. Wir verraten das, was unser wahrhaftiges Leben sein könnte, und die Wahrheit gleich mit. Wir spalten uns auf, bis es uns fast zerreisst - macht nichts - das Ansehen ist wichtiger, die Karriere geht vor, wir sind immerhin wer. Auch dann noch, wenn wir uns fast selber nicht mehr erkennen.

Das, was heute als christlich gilt, ist so tot, wie Jesus nie war. Lebendigkeit ist Entwicklung und Wandel, alles andere ist Unfug. Es gibt keine konfliktfreie Existenz, wenn ein Mensch lebendig sein will. Die Christen heute verwechseln aber ihre Existenz mit dem, was als Identität zu gelten hat, auch dann noch - und gerade dann, heute - wenn diese aufgezwungen wird.

Übereinstimmung mit sich selber und der Lebendigkeit führt auf Menschen zu, ohne Unterschied, und nicht von ihnen weg. Diese Übereinstimmung will Gemeinschaft mit den anderen, alles andere dient nur der eigenen Wichtigkeit. Doch genau das gilt heute als normal, ist die Verrücktheit dessen, was uns als Gesundheit vorgesetzt wird.

Unser Christentum hat seine Moral der Perversion ergeben. Deshalb fürchten die Politiker jeden Impuls der Menschen in ihrem Land, und wollen alles Eigenwillige unterdrückt und kontrolliert wissen. Das Unterdrückte aber, das offiziell verachtet wird, mutiert dabei selber zur immer neu sprudelnden Quelle weiterer Verachtungen, zum Ursprung des Hasses.

Dies trennt den Menschen von sich, von seiner Menschlichkeit. Am Ende steht dann ein System, das keines mehr ist für die Menschen, sondern gegen sie. Das was gelebt wird - das was definiert wird, als das zu Lebende - bestimmt schliesslich die gesellschaftliche Realität. Das bedeutet, dass heute bei uns - in der sogenannten westlichen, christlichen Leitkultur - die Realität durch diese zu einem Institut, einer Einrichtung, geworden ist, worin alles möglich wird - auch Kriege, auch das Töten.

Aus diesem verdrehten, entleerten Verständnis heraus sollen ganze Kontinente manipuliert werden. Im Dreck der Propaganda und Abstraktion verröchelt jeder Versuch eines Hauches dessen, was "christlich" hätte sein können und sollen, wenn es nach jenem Menschen ginge, den wir in den nächsten drei Tagen feiern sollen. Doch genau diesen haben wir, samt der Lebendigkeit des Menschlichen doch längst abgewiesen.

Liebe, Mitgefühl, Barmherzigkeit - das alles ist doch schon fast verboten. Jene, die nicht aufgeben wollen, die immer noch daren glauben, dass die Probleme der Menschen menschlich zu lösen wären, eben weil sie Menschen sind, werden oft wie Staatsfeinde behandelt. Und doch, es ist die Wahrheit...

Darum muss auch Rebellion ein menschliches Ziel haben, und kein anderes, das wieder nur zu alten Mustern führt. Davon sind wir aber weit entfernt, und - es ist nicht erwünscht - wird bekämpft, so lange, bis wir uns für gar nichts mehr einsetzen. Dann hat das gewonnen, was heute als christliche Leitkultur gilt. Es ist ja alles schon vergeben,- es ist ja alles schon gesagt,- weitermachen...

Nein, das war nicht damit gemeint - Jesus sagte es anders. Aber das will von den Schreihälsen in dem Zerrspiegel, in dem diese christliche Leitkultur propagiert wird, keiner wissen. Wir anderen ringen mit den Anpassungen die uns abgefordert werden, weil wir oft noch merken, dass es eine Anpassung an Unmenschlichkeiten bedeutet. Das aber löscht Stück für Stück das Eigene aus.

Doch, wenn es so ist, dass Menschlichkeit bedeutet ein verweichlichter Trottel zu sein, dann bin ich eben einer...
Wenn Christlichkeit bedeutet, hart zu sein, zu verachten, zu demütigen, dann bin ich kein Christ...

Frohe Ostern!

Eine weitere interressante Betrachtung findet sich hier:

http://www.welt.de/politik/ausland/article13237978/Ostern-die-einflussreichste-Geschichte-der-Welt.html

Und noch ein Beitrag zum Thema Karfreitag, Ostern:


http://www.duckhome.de/tb/archives/9106-Sohn-sein.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Duckhome+%28Duckhome%29 

 

Montag, 18. April 2011

„Lehrt den Menschen, was er nicht wusste.“

Das Vertrackte daran ist aber, dass der Mensch sich oft nicht lehren lassen will...

Das Menschenbild im "Islam" 

Die Geschehnisse um die Erschaffung des ersten Menschen, Adam, schildert der Quran wie folgt: Der Mensch erreichte im Laufe stofflicher und physiologischer Veränderungen ein Stadium, in dem er durch Einhauchung der göttlichen Seele zu einem neuen, besonderen Wesen geschaffen wurde. Beim Durchschreiten des allgemeinen Werdeganges der Natur wurde ihm so die himmlische Gunst einer gottgewollten sprunghaften Weiterentwicklung zuteil, ward er zum höheren Wesen und selbst die Engel hatten den Auftrag, sich vor ihm zu verbeugen, ähnlich den nichtstofflichen Kräften der Welt, die ihm gleichwohl zum Untertan wurden.
„Dann formte Er ihn und hauchte ihm von Seinem Geist ein. Und Er hat euch Gehör und Augenlicht und Herzen gegeben. Doch euer Dank ist recht gering.“ 32:9
„Und wahrlich, Wir haben die Kinder Adams geehrt und sie über Land und Meer getragen und sie mit guten Dingen versorgt und sie ausgezeichnet - eine Auszeichnung vor jenen vielen, die Wir erschaffen haben.“ 17:70
"Und wenn Ich ihn gebildet und Meinen Geist in ihn eingehaucht habe, dann fallt vor ihm nieder." Da warfen sich alle Engel nieder bis auf Iblis. Er wandte sich hochmütig ab und war ungläubig. 38:72-74
Der verbotene Baum im Paradies ist kein „Baum des Wissens“, an dessen Früchte niemand gelangen darf, sondern stellt einerseits ein Mittel dar zur Verdeutlichung der zu zügelnden menschlichen Besitzgier und seines schier endlosen Wunschbegehrens und andererseits ein Grund zur Erprobung der Willenskraft und Fähigkeit des Menschen, verzichten zu können. Was zudem seine Sünden anbetrifft, so sind auch sie Zeichen der ihm mitgegebenen Entscheidungsfreiheit.

Das Ganze lesen:


http://german.irib.ir/radioislam/component/k2/item/147446-das-menschenbild-im-islam



 

Freitag, 15. April 2011

Keiner macht sich bewusst, was geschieht...

...wenn wir uns bei den afrikanischen und arabischen Staaten einmischen. Wir sagen uns, dass es eben Krieg ist, derer die regieren, und dass die wissen müssen, was sie tun. Gerade wir aber müßten es besser wissen aus der Vergangenheit heraus. Leider geschieht dies aber heute nirgendwo so richtig, alle machen munter drauflos, als hätten sie die Kriegsweisheit mit Schöpflöffeln eingetrichtert bekommen.

Wir massen uns an zu wissen, was einem unbekannten Land mit anderer Mentalität als unserer gut tut. Wir bilden uns ein das Recht zu haben den Weltpolizisten zu spielen, und diesen anderen fernen Ländern etwas aufzwingen zu können. Wir behaupten, das Gute zu wollen und mitzubringen, während wir Verderben, Krieg, Verseuchung und Zwang verbreiten - Unfrieden sowieso.

Der Friedensnobelpreis sollte eingestampft werden, mehr als eine hohle Farce ist dieser nicht mehr. Wir behaupten die zu sein mit dem "richtigen Gott an der Seite", der uns dennoch dauernd vor den Kopf stösst, während wir dies gar nicht merken. Wir behaupten, Demokratie und Freiheit zu bringen, während wir noch mehr Kontrollen und Feindseligkeit ausbreiten, eine andere Religion bekämpfen, obwohl wir behaupten für Religionsfreiheit einzustehen.

Wir gehen hin mit den Lügen auf den Lippen und machen anderer Menschen Leben kaputt, obwohl uns keiner gerufen hat. Die Lügen brauchen wir, damit keiner merkt, dass wir nur dort hin gehen, wo Widerstand gegen die Raubzüge des Westens vorhanden ist, und wo es etwas zu holen gibt.

Nein, wir Deutschen sind nicht direkt dabei, nur so indirekt ein wenig. Angeblich sind die Menschen in diesem unserem Land aber dafür, dort mitzumischen. Jedenfalls behauptete dies ein Teil der Presse. So, oder so - wir werden nicht gefragt, sondern übergangen und hintergangen, genau wie diese anderen Menschen in den überfallenen Ländern auch, nur auf andere Weise.

Aisha Gaddafi Sends Defiant Message From Libya 

 



Und einen Bericht dazu:

http://www.huffingtonpost.com/2011/04/15/aisha-gaddafi-libya_n_849566.html

Samstag, 9. April 2011

...bis zuletzt...



...bis zuletzt...


Längst vergangen schien
der Waffenklang
der Kriegsgesang
die Todesschreie bang,
und auch das Hassgeschrei,
die Rassenhetze dabei,
der Standesdünkel im Winkel,
das Erhabenheitsgefinkel,
alles weg und dahin,
für friedlicheres Einerlei?

In sachtem Schlummer ruhte das Ganze,
wie eine mit Blut gesättigte Wanze
unter dünner Anstandsdecke verborgen,
wartete auf ein günstigeres Morgen,
brach nur ab und zu hervor,
wenn ein unbeherrschter Tor,
ein selbstgefälliger Bürger gar,
nicht immer beherrscht und vorsichtig war...

Wenden kamen und gingen über das Land
hatten mal mehr, mal weniger Bestand,
bis zur grossen Vereinigung der Einzelteile
des Landes, und Eile mit Weile -
Zeiten kamen und gingen und vereinten
Östliches und Westliches gar
und wie wunderbar
doch Stasi und Nazi sich reimten,
während sie aufblühten und keimten.

Bis zur Unkenntlichkeit ineinander verwoben -
und doch erkennbar, wenn auch verschroben -
Bestandteil wieder von Regierungsprogrammen,
hält das alte Neue wieder den Staat zusammen,
und das Geld, das sich weiter vermehrt,
während sich die Masse der Armut erwehrt,
und wieder in die Kriege ziehen soll -
diesmal nicht im Namen von Hass und Groll,
sondern für irgendeine Humanität
die aber fast keiner versteht.

Die Freiheit wird am Hindukusch verteidigt,
die Menschlichkeit in Afrika vereidigt,
die Emanzipation überall verteilt,
während der Kapitalismus vorneweg eilt,
und atemlos keuchend Feuer speit,
während alle Völker zum Gelde befreit
im Staub liegen, ermordet, hungernd,
nach echter Gerechtigkeit lungernd,
die sie so nie erreichen werden,
als zusammengekeulte Herden,
abgezählt nach Wohlgefallen -
wer denn tauge zum Vasallen -
und der Rest abgeschafft mittels Drohnen,
Raketen, Uraniumgeschossen, blauen Bohnen...

Den Rest erledigen die Atomkraftwerke
die mit radioaktiver Stärke
ihren Fallout in die Welt entlassen,
während die Menschenmassen
in bibbernder Furcht das Letzte sich raffen,
und ängstlich auf die Geigerzähler gaffen:
Wie lange noch bis zum Weltuntergang? -
Kurze Zeit? - Längere Zeit noch? - Weniger lang?
Rapsche zusammen noch was geht,
Während der Wind die Apokalypse zerweht,
die längst schon den Gong des Zeittaktes schlägt,
während das Kapital noch den Gewinn erwägt.

Vernichtung des Althergebrachten - ohne neue, rasche Spur,
das ist Apokalypse - Umsturz, Untergang - immer und nur,
nicht mehr und nicht weniger in der Menschen Blindheit verborgen,
und darum so krass, verschleiernd ein sicheres Morgen.
Keiner weiss, ob es eines geben wird,
denn jeder gleichermassen nur irrt,
und nichts weiss, und taumelnd sich tastet durch das was war,
und sei es ins Verderben sich stürzend, weil nichts wurde klar.

Taub sich stellend, blind sich gebend, schweigend zu den Verbrechen,
duldend alle menschlichen Greuel, deckend jene, die rächen,
alles was vorüber schien, alles was gut gewesen sich gab,
und alle mitziehend mit sich ins neue Massengrab.

Denn wieder ist Waffenklang,
übertönt Kriegsgesang
die Todesschreie bang,
inmitten der Rassenhetze dabei,
der Elitendünkel ist so frei,
und erfindet sich dauernd neu,
hinweg über die nach Frieden rufenden Leute,-
Kapital bringt nur die geifernde Kriegsmeute,
weiter und weiter,
hindurch in Krebsgeschwür und Eiter,
bis zuletzt
der letzte noch zerfetzt...

von Inge - Desparada News