Sonntag, 29. Juli 2012

USA - uneigennützig engagiert - überall?...

"Eine Kritik in einem Kommentarthread in einem anderen blog hat mich auf die Idee zu diesem Artikel gebracht. Paranoid sei ich, was die amerikanische Politik weltweit angeht, hieß es da. Ich unterstelle den Amerikanern die Schuld an allem was auf der Welt so an Schlechtem geschieht. Nun, ich bin ja kritikfähig und hab mir dazu meine Gedanken gemacht und festgestellt, dass ich wirklich ungerecht gegenüber den Amerikanern bin. Denn sie sind weltweit engagiert, ohne dass sie irgendeinen Nutzen davon haben – also muss man wohl zugeben, dass sie überall nur helfen wollen."

Und so schrieb Meryem ihre Artikel über Amerikas Engagements:

http://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2012/07/15/usa-uberall-in-der-welt-uneigennutzig-engagiert-teil-1/

Fortsetzung von Teil 1:

http://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2012/07/18/usa-uberall-in-der-welt-uneigennutzig-engagiert-teil-2/

Fortsetzung von Teil 2:


http://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2012/07/20/usa-uberall-in-der-welt-uneigennutzig-engagiert-teil-3-warum-tun-die-das/

Fortsetzung von Teil 3:


http://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2012/07/29/10047/

Samstag, 14. Juli 2012

Es reicht...

Heute, nach einem Frühstück mit einer meiner Freundinnen, kamen dann später die anderen dazu. Schliesslich besuchte uns auch noch eine Bekannte. Im Verlauf der Gespräche rückte sie damit heraus, dass sie ein Problem habe. Wir fragten sie, ob wir ihr helfen könnten.
“Ja, ich bräuchte einen Rat, wie ich einen Gegenstand unauffällig beseitigen kann, so dass das nicht irgendwelche Leute mit bekommen.”
“Warum willst Du denn einen Gegenstand heimlich beseitigen?” fragten wir zurück. Sie erzählte: “Vor einigen Jahren bekam ich von einer Bekannten, der ich Kräuter aus dem Garten geschenkt hatte, auch etwas zurück. Es war wie Schmuck für ein Fenster, dachte ich. Also, hängte ich das Geschenk am Fenster auf. Aber, da regte sich meine Verwandtschaft und Nachbarschaft auf, und schimpften ganz furchtbar. Das sei ein teuflischer Kultgegenstand, und ich müsse das Teil sofort entfernen. Ich tat es, habe es aber nicht gleich weggeworfen. Ich habe auch gedacht, wie so etwas Hübsches teuflisch sein kann, da kann man sich nur wundern. Aber es machte mir auch Angst und Sorge. Also will ich es loswerden.”
Ich fragte sie, ob sie das Teil gleich dabei habe. “Ja, in meiner Tasche.”
“Na, dann zeig es mal her, wir fürchten keine Teufel”, sagte ich ihr, und die anderen stimmten zu. Sie holte also ihre Tasche, und packte etwas aus, das sie dann behutsam entwirrte und in Form brachte. Es war – ein wunderschöner Traumfänger.
Nach der ersten Verblüffung brachen wir anderen erst einmal in schallendes Gelächter aus. Leider war es für unsere Bekannte nicht so sehr zum Lachen. Ihre gesamte, evangelikal-fromme Verwandtschaft und Nachbarschaft behauptet steif und fest, dass der Traumfänger ein satanischer Kultgegenstand sei. Ihre Cousine habe sie sogar angeschrien: “Weiche von mir Satan!” – als sie das Teil noch in den Händen hielt.
Wir begannen zu erzählen und zu erklären, was ein Traumfänger ist,- ja, es war ein Kultgegenstand, aber kein teuflischer. Das Teil wird Traumfänger genannt, weil es die bösen Träume ja gerade abfangen soll – nur die guten Träume sollen hindurch gelangen können. Es stammt von Indianern, usw.
“Die habt Ihr doch schon fast alle missioniert, warum macht Ihr immer noch so einen Tamtam?” wollte eine meiner Freundinnen wissen. Aber darauf wußte die Bekannte auch keine Antwort.
“Ich missioniere ja nicht, gehe kaum noch in die Kirche. Das nehmen sie mir ja auch übel, wie so vieles Andere.
“Immer mache ich alles falsch. Als Kind war ich schon verdammt, weil ich eine Hirnhautentzündung bekam. Das bekommen nur sündige Menschen, und die Behinderungen, die ihnen bleiben, sind die Strafe Gottes. Dann bekam ich das Kind damals – und es war auch behindert. Der Mann heiratete mich nicht, also wieder eine Sünde. Sie warfen Steine nach mir und bespuckten mich, beschimpften mich. Die jungen Leute einer der frommen Familien machen das heute noch manchmal. Die Verwandtschaft kümmert sich zwar, naja. Aber ich war gerade gut genug als Dienstmagd, die meiste Zeit.”
“Warum jagst Du sie nicht zu dem, den sie Dir immer einreden wollen?” fragte eine aus der Runde. “Ich komme alleine nicht ganz zurecht.”
Offizielle Betreuung schlug eine vor. Da seufzte ich auf, denn auch die Betreuung ist hier fest in kirchlicher Hand…
“Man entkommt ihnen nicht”, stöhnte die Bekannte resigniert. Manchmal beginnt sie dann zu schreien, aber heute durfte sie nicht. Meine Katzen reagieren darauf entnervt, und pieseln und kotzen ihr dann vor die Füsse…
“Eigentlich zeigen Dir die Tiere, was sie von dem Ganzen halten”, meinte meine Freundin Suse dazu.
Aber, das Abschuliche bei dem Ganzen ist diese verkappte Hetze gegen alles, was anders ist. Das Verteufeln anderer Leute und deren Gebrechen, ja deren ganze Leben, gehört dazu. Und das in einem Land, das sich als so aufgeklärt versteht.