Donnerstag, 21. April 2011

Christen an der Macht - und das Gegenteil von "christlich" ist der Fall...



...oder doch christlich? Weil das, was christlich ist - als Leben - nicht mit dem übereinstimmt, was als christlich von anderen verstanden wird? Was aber ist das tatsächliche Selbstverständnis jener, die sich christlich nennen? Wurden sie gefragt? Oder haben nicht eher die anderen alle angenommen, dass sie das sind, was jener verkörperte, auf den sie sich berufen?

Jedenfalls ist genau dies heute nicht der Fall, dass das gelebt wird, was er sagte - dieser Jesus. Das ändert sich nicht dadurch, wenn die gesamte Sektiererei und der Götzendienst an Macht und Geld zur Leitkultur in seinem Namen erhoben werden soll. Das wird nicht anders, indem die sogennannten Reichen als Gesegnete ausgegeben werden, die Mächtigen als Leistungsträger, und indem gerade jene verfolgt werden, die Jesus als selig gepriesen hatte.

Das, was heute ofiziell als christlich ausgegeben wird ist genau das Gegenteil von jenem Leben, und jener Lehre, die Jesus verkündigt hatte. Sie sagen, dass nach seiner Bergpredigt keine Politik gemacht werden könne, dass es zu schwierig sei, nach seiner Lehre Weltpolitik zu machen. Wenn das für diese Leute so ist, dann ist es aber verkehrt, das Christliche im Parteinamen einzufügen und zu verewigen. Schon das ist eine Lüge, wie soll dann die Politik etwas anderes sein, als eben Lüge?

Gerade jene, die sich Christen schimpfen, massen sich an, über andere Religionen zu urteilen, owohl sie selber nur noch die Lüge kennen. Mitten in diese Lügen verstrickt nehmen sie sich heraus, sich selber als die wahren Humanisten zu verklären, andere Länder und Religionen zu massregeln, Kriege anzuzetteln um jenen ihre Menschlichkeit zu bringen, die weder wirklich noch wahrhaftig ist.

Gerade in ihrem Scheitern an der Lehre Jesus müßten sie sich erkennen, und den anderen Völkern, Menschen, Religionen, Ländern zubilligen, dass diese eben auch fehlbar sind - genauso, und nicht anders - wie sie selber. Doch wie schon im alten Testament der Bibel besagt ist, erkennen sie nur den Splitter im Auge der anderen, und nicht den Riesenbalken im eigenen...

In ihrer Verblendung behaupten sie, dass alle die Anderen, Fremden, Andersgläubigen, nicht so sind wie sie nach christlicher Vorstellung sein sollen, weil sie kein Gewissen hätten, und böse seien. Aber Gewissen hilft nicht, weder den Christen noch den anderen, denn auch dieses ist schon versaut unter der Knute der verbogenen Gesetze, die Christen aus der Lehre des Jesus gemacht haben. Diese merken nicht mehr, wie sehr sie alles zerrissen und verzerrt haben, und selber dazu beitragen, dass diese Welt so ist, wie sie diese vorzufinden meinen.


Um das zu ändern, müßten sie sich mit sich selber auseinander setzen, jenseits ihrer unermüdlichen Bestrebungen und Machtkämpfe, aber das tun sie nicht. Es ist ihnen zu schmerzhaft, und darum sagen sie dann, die Lehre des Jesus sei zu schwierig. Als Ausrede für ihren vermeintlichen Glauben - trotzdem - sagen sie, dass er ihnen ja vergeben habe.

Die Tugend verlangen sie allen anderen ab, nur nicht sich selber. Doch Glaube ist etwas anderes, als das gemeinhin darunter Verstandene. Glaube ist eigentlich die Absicht, die Möglichkeit wahrzunehmen das eigene Sein und Selbst auf Wahrhaftigkeit zu gründen, und ein Leben danach zu leben und zu schaffen. Was aber getan wird, ist genau das Gegenteil. Stattdessen wird bequemerweise immer wieder der blinde Gehorsam ausgegraben, und als Götze geradezu verehrt. Aus jedem Buchstaben ihrer Verordnungen und Gesetze trieft ihre Unaufrichtigkeit und Heuchelei.

Und wir anderen alle? Wir triefen mit, indem wir zusehen, spotten, aber weitermachen, und sie immer wieder wählen. Wir billigen dies alles, werden selber zu Mitläufern wieder und wieder, indem wir ihre Nützlichkeitsmoral nachbeten, und alles zum Objekt der Beliebigkeit machen, das nach dieser falschen Moral zu manipulieren ist.

Nein, wir wollen nicht fühlen müssen, und verbergen unsere Unmenschlichkeiten hinter der Angepasstheit. Wir verraten das, was unser wahrhaftiges Leben sein könnte, und die Wahrheit gleich mit. Wir spalten uns auf, bis es uns fast zerreisst - macht nichts - das Ansehen ist wichtiger, die Karriere geht vor, wir sind immerhin wer. Auch dann noch, wenn wir uns fast selber nicht mehr erkennen.

Das, was heute als christlich gilt, ist so tot, wie Jesus nie war. Lebendigkeit ist Entwicklung und Wandel, alles andere ist Unfug. Es gibt keine konfliktfreie Existenz, wenn ein Mensch lebendig sein will. Die Christen heute verwechseln aber ihre Existenz mit dem, was als Identität zu gelten hat, auch dann noch - und gerade dann, heute - wenn diese aufgezwungen wird.

Übereinstimmung mit sich selber und der Lebendigkeit führt auf Menschen zu, ohne Unterschied, und nicht von ihnen weg. Diese Übereinstimmung will Gemeinschaft mit den anderen, alles andere dient nur der eigenen Wichtigkeit. Doch genau das gilt heute als normal, ist die Verrücktheit dessen, was uns als Gesundheit vorgesetzt wird.

Unser Christentum hat seine Moral der Perversion ergeben. Deshalb fürchten die Politiker jeden Impuls der Menschen in ihrem Land, und wollen alles Eigenwillige unterdrückt und kontrolliert wissen. Das Unterdrückte aber, das offiziell verachtet wird, mutiert dabei selber zur immer neu sprudelnden Quelle weiterer Verachtungen, zum Ursprung des Hasses.

Dies trennt den Menschen von sich, von seiner Menschlichkeit. Am Ende steht dann ein System, das keines mehr ist für die Menschen, sondern gegen sie. Das was gelebt wird - das was definiert wird, als das zu Lebende - bestimmt schliesslich die gesellschaftliche Realität. Das bedeutet, dass heute bei uns - in der sogenannten westlichen, christlichen Leitkultur - die Realität durch diese zu einem Institut, einer Einrichtung, geworden ist, worin alles möglich wird - auch Kriege, auch das Töten.

Aus diesem verdrehten, entleerten Verständnis heraus sollen ganze Kontinente manipuliert werden. Im Dreck der Propaganda und Abstraktion verröchelt jeder Versuch eines Hauches dessen, was "christlich" hätte sein können und sollen, wenn es nach jenem Menschen ginge, den wir in den nächsten drei Tagen feiern sollen. Doch genau diesen haben wir, samt der Lebendigkeit des Menschlichen doch längst abgewiesen.

Liebe, Mitgefühl, Barmherzigkeit - das alles ist doch schon fast verboten. Jene, die nicht aufgeben wollen, die immer noch daren glauben, dass die Probleme der Menschen menschlich zu lösen wären, eben weil sie Menschen sind, werden oft wie Staatsfeinde behandelt. Und doch, es ist die Wahrheit...

Darum muss auch Rebellion ein menschliches Ziel haben, und kein anderes, das wieder nur zu alten Mustern führt. Davon sind wir aber weit entfernt, und - es ist nicht erwünscht - wird bekämpft, so lange, bis wir uns für gar nichts mehr einsetzen. Dann hat das gewonnen, was heute als christliche Leitkultur gilt. Es ist ja alles schon vergeben,- es ist ja alles schon gesagt,- weitermachen...

Nein, das war nicht damit gemeint - Jesus sagte es anders. Aber das will von den Schreihälsen in dem Zerrspiegel, in dem diese christliche Leitkultur propagiert wird, keiner wissen. Wir anderen ringen mit den Anpassungen die uns abgefordert werden, weil wir oft noch merken, dass es eine Anpassung an Unmenschlichkeiten bedeutet. Das aber löscht Stück für Stück das Eigene aus.

Doch, wenn es so ist, dass Menschlichkeit bedeutet ein verweichlichter Trottel zu sein, dann bin ich eben einer...
Wenn Christlichkeit bedeutet, hart zu sein, zu verachten, zu demütigen, dann bin ich kein Christ...

Frohe Ostern!

Eine weitere interressante Betrachtung findet sich hier:

http://www.welt.de/politik/ausland/article13237978/Ostern-die-einflussreichste-Geschichte-der-Welt.html

Und noch ein Beitrag zum Thema Karfreitag, Ostern:


http://www.duckhome.de/tb/archives/9106-Sohn-sein.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Duckhome+%28Duckhome%29 

 

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