Samstag, 9. April 2011

...bis zuletzt...



...bis zuletzt...


Längst vergangen schien
der Waffenklang
der Kriegsgesang
die Todesschreie bang,
und auch das Hassgeschrei,
die Rassenhetze dabei,
der Standesdünkel im Winkel,
das Erhabenheitsgefinkel,
alles weg und dahin,
für friedlicheres Einerlei?

In sachtem Schlummer ruhte das Ganze,
wie eine mit Blut gesättigte Wanze
unter dünner Anstandsdecke verborgen,
wartete auf ein günstigeres Morgen,
brach nur ab und zu hervor,
wenn ein unbeherrschter Tor,
ein selbstgefälliger Bürger gar,
nicht immer beherrscht und vorsichtig war...

Wenden kamen und gingen über das Land
hatten mal mehr, mal weniger Bestand,
bis zur grossen Vereinigung der Einzelteile
des Landes, und Eile mit Weile -
Zeiten kamen und gingen und vereinten
Östliches und Westliches gar
und wie wunderbar
doch Stasi und Nazi sich reimten,
während sie aufblühten und keimten.

Bis zur Unkenntlichkeit ineinander verwoben -
und doch erkennbar, wenn auch verschroben -
Bestandteil wieder von Regierungsprogrammen,
hält das alte Neue wieder den Staat zusammen,
und das Geld, das sich weiter vermehrt,
während sich die Masse der Armut erwehrt,
und wieder in die Kriege ziehen soll -
diesmal nicht im Namen von Hass und Groll,
sondern für irgendeine Humanität
die aber fast keiner versteht.

Die Freiheit wird am Hindukusch verteidigt,
die Menschlichkeit in Afrika vereidigt,
die Emanzipation überall verteilt,
während der Kapitalismus vorneweg eilt,
und atemlos keuchend Feuer speit,
während alle Völker zum Gelde befreit
im Staub liegen, ermordet, hungernd,
nach echter Gerechtigkeit lungernd,
die sie so nie erreichen werden,
als zusammengekeulte Herden,
abgezählt nach Wohlgefallen -
wer denn tauge zum Vasallen -
und der Rest abgeschafft mittels Drohnen,
Raketen, Uraniumgeschossen, blauen Bohnen...

Den Rest erledigen die Atomkraftwerke
die mit radioaktiver Stärke
ihren Fallout in die Welt entlassen,
während die Menschenmassen
in bibbernder Furcht das Letzte sich raffen,
und ängstlich auf die Geigerzähler gaffen:
Wie lange noch bis zum Weltuntergang? -
Kurze Zeit? - Längere Zeit noch? - Weniger lang?
Rapsche zusammen noch was geht,
Während der Wind die Apokalypse zerweht,
die längst schon den Gong des Zeittaktes schlägt,
während das Kapital noch den Gewinn erwägt.

Vernichtung des Althergebrachten - ohne neue, rasche Spur,
das ist Apokalypse - Umsturz, Untergang - immer und nur,
nicht mehr und nicht weniger in der Menschen Blindheit verborgen,
und darum so krass, verschleiernd ein sicheres Morgen.
Keiner weiss, ob es eines geben wird,
denn jeder gleichermassen nur irrt,
und nichts weiss, und taumelnd sich tastet durch das was war,
und sei es ins Verderben sich stürzend, weil nichts wurde klar.

Taub sich stellend, blind sich gebend, schweigend zu den Verbrechen,
duldend alle menschlichen Greuel, deckend jene, die rächen,
alles was vorüber schien, alles was gut gewesen sich gab,
und alle mitziehend mit sich ins neue Massengrab.

Denn wieder ist Waffenklang,
übertönt Kriegsgesang
die Todesschreie bang,
inmitten der Rassenhetze dabei,
der Elitendünkel ist so frei,
und erfindet sich dauernd neu,
hinweg über die nach Frieden rufenden Leute,-
Kapital bringt nur die geifernde Kriegsmeute,
weiter und weiter,
hindurch in Krebsgeschwür und Eiter,
bis zuletzt
der letzte noch zerfetzt...

von Inge - Desparada News

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